Uni Graz und Leftshift One

KI an der Uni Graz: ChatGPT-Alternative für Studierende

Als erste Hochschule in Österreich rollt die Karl-Franzens-Universität Graz einen KI-gestützten Chatbot flächendeckend aus. Mit dem Projekt studiGPT erhalten 30.000 Studierende Zugang zu einer sicheren, datenschutzkonformen ChatGPT-Alternative. Doch das ist erst der Anfang: Die Universität verfolgt einen langfristigen, holistischen KI-Plan, der bis 2030 die Forschung, Lehre und Verwaltung gleichermaßen digital transformieren soll.

Karin Schnedlitz

Content Managerin

Patrick Ratheiser

CEO & Founder

Patrick Ratheiser (Leftshift One), Vizerektor Markus Fallenböck und Michael Freidl (IDea_Lab)

Vision bis 2030: KI als integraler Bestandteil der Universität

„Wir wollen beim Thema gesellschaftliche Anwendungen der KI eine der führenden Unis im deutschsprachigen Raum werden.“

Mit diesem klaren Ziel gibt Markus Fallenböck, Vizerektor für Digitalisierung, die Richtung vor. Die KF-Uni verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: KI soll nicht nur punktuell in Studiengängen behandelt, sondern in der gesamten Organisation verankert werden.

Bereiche wie Administration, Rektorat, Wissenschaftskommunikation und Lehre sollen sukzessive mit KI-gestützten Tools erweitert werden. Der Zeitrahmen für diese Transformation reicht bis 2030.

studiGPT: KI-Assistent für 30.000 Studierende

Ein erstes sichtbares Flaggschiff-Projekt ist studiGPT. Der KI-basierte Chatbot wurde gemeinsam mit dem Grazer Unternehmen Leftshift One und dem interdisziplinären IDea_Lab entwickelt.

Die Anwendungsfälle für studiGPT sind vielfältig:

  • Verbesserung und Umformulierung von Texten
  • Erstellung von E-Mails
  • Entwicklung von Lehrplänen
  • Kreative Ideenfindung

Beim Einsatz für Seminararbeiten gelten klare Regeln: Der Einsatz von KI muss transparent gemacht werden. Die Entscheidung über die Nutzung obliegt den Lehrveranstaltungsleitungen.

uniGPT für Mitarbeitende: Erste Erfahrungen und Learnings

Bereits 2024 wurde mit uniGPT eine erste KI-Anwendung für Mitarbeitende eingeführt. Auch hier zeigt sich: Die Akzeptanz steigt, wenn passende Schulungsangebote vorhanden sind.

„Das Prompten ist eine neue Kulturtechnik, die viele erst erlernen müssen.“

Michael Freidl, Leiter des IDea_Lab

Um die Einstiegshürde zu senken, wurden begleitende Schulungsangebote eingerichtet.

Die wichtigsten Anwendungsfälle:

  • Zusammenfassung umfangreicher Dokumente
  • Textentwurf für administrative Kommunikation

     

Datenschutz & Infrastruktur: Serverstandorte in der EU

Ein zentrales Anliegen der Universität ist der Datenschutz. Die von Leftshift One entwickelte Plattform erfüllt hohe Sicherheitsstandards:

  • Keine Datennutzung für KI-Training
  • Verarbeitung ausschließlich auf EU-Servern

Diese Transparenz schafft Vertrauen, gerade bei sensiblen Anfragen und personenbezogenen Daten.

 

UniGPT Oberfläche - KI-Chatbot

Funktionale Abgrenzung zu ChatGPT: Vorteile und Einschränkungen

Die Uni-Bots unterscheiden sich bewusst von öffentlich zugänglichen KI-Tools. So besteht keine Verbindung zur Echtzeitsuche, was datenschutzrechtlich sinnvoll, funktional aber eine Einschränkung darstellt. In Zukunft könnte dieses Feature gezielt und mit Zustimmung freigeschaltet werden.

Dafür bieten die Systeme Funktionen, die viele kommerzielle Tools nicht haben:

  • Zugriff auf eine kuratierte Prompt-Bibliothek
  • Auswahl zwischen vier verschiedenen Sprachmodellen (2x OpenAI, 2x Open Source: Meta & Mistral)

Gerade Letzteres ist für viele Forschende relevant, die eine Abhängigkeit von einzelnen US-Anbietern kritisch sehen.

Bildung & Ethik: KI-Verständnis für alle

Mit dem neuen Micro-Degree „KI und Gesellschaft“ geht die Uni noch einen Schritt weiter. Das Programm ist offen für alle Bachelor- und Diplomstudierenden und umfasst:

  • Technische Grundlagen
  • Rechtliche und ethische Fragestellungen
  • Kritische Reflexion der Rolle von KI in der Gesellschaft

Ziel ist es, KI nicht nur zu nutzen, sondern aktiv mitzugestalten.

KI-Vision in der Praxis: Vom Schulungsvideo bis zum Summit

Schon heute wird KI aktiv in der Universitätskommunikation genutzt. So wurde z. B. das Format KIriam eingeführt – eine KI-generierte Schulungsversion der einstigen Figur Miriam, produziert mit dem Tool HeyGen.

Im November folgt ein weiteres Highlight: Der Technology Impact Summit, gemeinsam mit TU Graz, FH Joanneum und Joanneum Research. Diskutiert wird dort, wie KI unsere Arbeitswelt und das tägliche Leben verändert.

Fazit: Ein Masterplan für verantwortungsvolle KI

Die Karl-Franzens-Universität Graz zeigt eindrucksvoll, wie eine akademische Institution Künstliche Intelligenz nicht nur beforschen, sondern gezielt für Studium, Verwaltung und Lehre einsetzen kann.

Mit einem sicheren technischen Fundament, klaren Regeln und breiter Einbindung ist studiGPT kein Einzelprojekt, sondern Teil einer durchdachten digitalen Strategie.


 

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