KI-Compliance im Unternehmen: DSGVO-konforme Alternativen zu ChatGPT & Co
Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen geht längst über das bloße Erstellen von Texten mit ChatGPT hinaus. Während viele Diskussionen sich um KI-Compliance und die datenschutzkonforme Verwendung großer Sprachmodelle drehen, stellt sich eine weitreichendere Frage: Wie lassen sich KI-Technologien nutzen, um auf firmeneigene Daten zuzugreifen und internes Wissen effizient zu heben?
Gerade in Unternehmen liegt ein erheblicher Teil des wertvollen Know-hows in internen Dokumenten, Prozessen und Datenbanken. Hier setzt die Retrieval-Augmented Generation (RAG) an – sie kombiniert generative Künstliche Intelligenz mit unternehmensspezifischen Informationen. Auf diese Weise entstehen maßgeschneiderte Unternehmens-GPTs, die nicht nur leistungsstark, sondern auch datenschutzkonform sein müssen. Denn je stärker KI-Systeme mit sensiblen Unternehmensinformationen interagieren, desto wichtiger wird der Schutz dieser Daten.
- 20. Februar. 2025

Karin Schnedlitz
Content Managerin

Patrick Ratheiser
CEO & Founder

2. Unternehmensdaten: Wettbewerbsvorteil und Risiko zugleich
Datensicherheit ist dabei nicht bloß ein Compliance-Thema, sondern ein geschäftskritischer Faktor. Wer unkontrolliert Unternehmensinformationen an externe KI-Dienste weitergibt, riskiert neben Verstößen gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) auch den Verlust wertvoller Wettbewerbsvorteile. Doch welche Alternativen gibt es zu globalen KI-Anbietern wie OpenAI oder Google? Und wie können Unternehmen Künstliche Intelligenz sicher und effizient in ihre eigenen Strukturen integrieren? Dieser Artikel skizziert datenschutzkonforme KI-Lösungen und zeigt, wie ein gezielter Einsatz von Künstliche Intelligenzzum nachhaltigen Erfolgsfaktor werden kann.
2.1 Datentransparenz und Potenzial
Daten fungieren als Rückgrat moderner Organisationen. Sie enthalten detaillierte Einblicke in interne Prozesse und sind häufig der Schlüssel zu Innovationen und Marktführerschaft. Gleichzeitig birgt diese Fülle von Informationen erhebliche Compliance-Risiken, wenn sie unzureichend geschützt oder unkontrolliert an externe Systeme gesendet wird.
2.2 Vorsicht bei kostenlosen KI-Modellen
Viele Firmen nutzen KI-Tools wie ChatGPT in der kostenlosen Variante. Wer nicht zahlt, zahlt oft mit den eigenen Daten. Zahlreiche generative KI-Modelle verwenden Nutzereingaben für das Retraining, wodurch sensible Informationen in fremde Hände gelangen können. Dies betrifft sowohl personenbezogene Daten als auch strategisch wichtige Inhalte.
2.3 Europäische KI-Anbieter und Cloud-Lösungen
Um dieses Problem zu umgehen, bieten große Technologieunternehmen wie Microsoft, Google oder OpenAI mittlerweile datenschutzkonforme Cloud-Modelle an, die in Europa gehostet werden. Auch spezialisierte europäische Anbieter fokussieren sich zunehmend auf DSGVO-konforme KI-Anwendungen. Allerdings sollten Unternehmen immer prüfen, ob wirklich keine Daten für das Retraining verwendet werden und wie genau die Vertragsklauseln zur Datenverarbeitung aussehen.
2.4 Private Cloud versus On-Premise
Während manche Betriebe eine eigene Serverinfrastruktur (On-Premise) bevorzugen, da sie die volle Kontrolle über sensible Informationen behalten möchten, sind die Kosten dafür oft erheblich. Große KI-Projekte erfordern enorme Rechenleistung, spezialisierte Hardware und kontinuierliche Wartung. Kleinere, lokal gehostete Modelle sind zwar eine Alternative, erreichen jedoch seltener die gleiche Qualität oder Skalierbarkeit wie umfangreichere Cloud-Angebote.
Zwischenfazit: Unternehmensdaten sind zwar ein starkes Asset, zugleich aber auch ein potenzielles Risiko. Wer die Nutzung von KI im Unternehmen sinnvoll gestalten will, braucht eine umfassende KI-Compliance Strategie zum Schutz dieser Informationen.
3. Datenschutz und DSGVO: Sichere Alternativen zu globalen KI-Anbietern
Warum Datenschutz entscheidend ist
Datenschutz ist im Kontext von KI-Systemen mehr als ein reines Compliance-Management – er ist der Schlüssel zur Vertrauensbildung und zum langfristigen Erfolg. Die DSGVO setzt hierzu enge Grenzen, die auch für KI-Anwendungen gelten, die mit großen Datenmengen umgehen.
3.1 DSGVO-konforme Cloud-Infrastrukturen
Viele internationale KI-Dienstleister bieten mittlerweile DSGVO-konforme Lösungen an. Dazu gehören Microsoft (Azure OpenAI), Google (Vertex AI) und OpenAI (ChatGPT Enterprise). Sie garantieren unter anderem, dass Nutzerdaten nicht für das Training der Modelle verwendet werden und dass Rechenzentren in Europa betrieben werden.
3.2 Entscheidende Compliance-Anforderungen
Selbst wenn ein Dienst als DSGVO-konform wirbt, bleiben Unternehmen in der Pflicht, folgende Punkte zu prüfen:
- Vertragsklauseln: Sind sie eindeutig und werden sie eingehalten?
- Umgang mit sensiblen Daten: Werden personenbezogene oder strategisch wichtige Informationen hochgeladen?
- Systemarchitektur: Läuft die KI-Anwendung in einer abgeschotteten Umgebung?
3.3 Private Cloud oder On-Premise als Ausweg?
Eine eigene Private Cloud oder On-Premise-Installation kann maximale Kontrolle gewährleisten, ist jedoch kostspielig und technisch anspruchsvoll. Viele Unternehmen unter- oder überschätzen den Aufwand für Wartung und Betrieb größerer KI-Modelle.
3.4 Europäische KI-Dienstleister
Neben den US-Konzernen ist eine wachsende Zahl europäischer Anbieter auf dem Vormarsch. Diese haben sich darauf spezialisiert, RAG-gestützte Unternehmens-GPTs zu entwickeln, die vollständig DSGVO-konform funktionieren. Dadurch können Firmendaten geschützt und gleichzeitig intern nutzbar gemacht werden – ohne dass Informationen nach außen gelangen.
Merke: Datenschutz und DSGVO-Konformität sind nicht optional. Jedes Unternehmen sollte daher abwägen, welche Lösung die eigenen Compliance-Anforderungen am besten erfüllt.
4. Compliance als Schlüssel zum Erfolg
4.1 Schatten-IT und ihre Gefahren
In vielen Betrieben setzen Beschäftigte KI-Tools wie ChatGPT eigenmächtig ein – sei es aus Neugier oder um alltägliche Aufgaben zu vereinfachen. Werden diese Anwendungen jedoch offiziell verboten, entstehen meist Grauzonen und Schatten-IT, in der niemand genau weiß, was mit den eingegebenen Daten passiert.
4.2 Sinnvolle Compliance-Workflows statt Verbote
Strenge Richtlinien allein genügen selten, um eine sichere KI-Nutzung zu garantieren. Mitarbeitende müssen ein Verständnis dafür entwickeln, was erlaubt ist und warum bestimmte Anwendungen verboten oder eingeschränkt sind. Ohne Schulungen und klar definierte Prozesse laufen selbst gut gemeinte Compliance-Anforderungen ins Leere.
4.3 Sichere Alternativen und Schulungen
Um Wildwuchs zu vermeiden, sollten Unternehmen den Mitarbeitenden datenschutzkonforme Alternativen anbieten. Dies können zum Beispiel spezialisierte RAG-Dienstleister oder interne Unternehmens-GPTs sein. Begleitende Schulungen sensibilisieren für Datenschutzrisiken und verhindern den Abfluss sensibler Firmendaten.
Praxis-Tipp:
- Klare Richtlinien und Prozesse aufstellen
- Mitarbeitende befähigen, um bewusst mit KI umzugehen
- Zentrale, sichere KI-Tools bereitstellen, die Compliance und DSGVO berücksichtigen
5. Make or Buy? – Die richtige Strategie für den KI-Einsatz
5.1 Wenn Eigenentwicklungen scheitern
Viele Organisationen träumen davon, ihre eigene KI-Lösung von Grund auf zu entwickeln. Doch zwischen einem Proof of Concept und einer produktiven Lösung klafft eine große Lücke. Gerade beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz auf breiter Ebene sind folgende Faktoren oft unterschätzt:
- Datenaufbereitung: Unstrukturierte oder widersprüchliche Informationen bremsen die KI-Qualität.
- Technische Anforderungen: Große Sprachmodelle benötigen spezialisierte Hardware und Know-how.
- Skalierungsfähigkeit: Ein erfolgreiches Pilotprojekt ist noch kein Garant für eine stabile Unternehmenslösung.
5.2 Wann Eigenentwicklung sinnvoll ist
Eine eigene KI-Entwicklung kann sich lohnen, wenn Unternehmen bereits über ein starkes internes KI-Team verfügen und langfristig so viel Kapazität benötigen, dass eine externe Lösung wirtschaftlich weniger attraktiv ist. Selbst dann greifen viele Betriebe anfangs auf Partnerschaften mit externen Spezialisten zurück, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.
5.3 Kooperation mit externen Anbietern
Der schnellere und oft kosteneffizientere Weg ist die Zusammenarbeit mit etablierten KI-Dienstleistern. Im deutschsprachigen Raum – darunter auch Österreich – existieren mittlerweile zahlreiche Unternehmen, die GenAI– oder RAG-Lösungen anbieten und sich auf europäische Datenschutzstandards spezialisiert haben. So können Firmen den Einsatz von KI schneller skalieren und gleichzeitig den Schutz sensibler Daten gewährleisten.
5.4 Hybride Strategien
Häufig empfiehlt sich eine Mischung aus beiden Ansätzen. Unternehmen können zunächst ein sicheres, cloudbasiertes System nutzen, um schnell von Künstlicher Intelligenz zu profitieren. Später lässt sich prüfen, ob eigene Infrastrukturen sinnvoll sind, sobald sich klare Geschäftsfälle und genügend internes Know-how etabliert haben.
Wichtig: Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch wirtschaftlich rentabel. Eine realistische Selbsteinschätzung und das Abwägen von Chancen und Risiken sind entscheidend für den Erfolg von KI-Projekten.
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6. Fazit: Erfolgreiche Nutzung von KI im Unternehmen
6.1 Datenschutz als oberste Priorität
Der größte Fehler wäre, generative Künstliche Intelligenz unkontrolliert einzusetzen oder sie pauschal zu verbieten. Kostenlos verfügbare Tools bringen oft versteckte Kosten in Form von Datenabfluss und sind daher kritisch zu hinterfragen. Firmen sollten entweder auf etablierte Cloud-Lösungen mit DSGVO-Konformität oder auf spezialisierte europäische Anbieter zurückgreifen.
6.2 KI-Compliance-Management statt Verbote
Ohne klare, verständliche Compliance-Regeln droht Schatten-IT und damit ein unkalkulierbares Risiko für Datenschutz und Geschäftsgeheimnisse. Schulungen, klare Leitlinien und das Anbieten offizieller Alternativen sind hier effektiver als starre Verbote.
6.3 Make or Buy – realistisch bleiben
Eigenentwicklungen klingen verlockend, scheitern jedoch oft am hohen Aufwand und fehlendem Know-how. Eine hybride Strategie, die externe Expertise und vorhandene Cloud-Lösungen nutzt, ist meist ökonomischer und risikofreier. Wo es Sinn ergibt, kann man eigene KI-Systeme integrieren oder auf Private-Cloud-Lösungen setzen.
6.4 Zukunftssicherheit durch KI-Compliance
Unternehmen, die den Einsatz von Künstlicher Intelligenz verschlafen oder verpassen, laufen Gefahr, an Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen. Gerade KI-Compliance, eine solide Datenschutzbasis und durchdachte Prozesse entscheiden über den langfristigen Erfolg.
Wer verantwortungsvoll agiert, kann Wissen besser nutzen, Abläufe optimieren und damit den entscheidenden Vorsprung in einer zunehmend digitalisierten Welt sichern.
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