Ai Literacy Landscape

AI Literacy Landscape: Überblick zu KI-Bildung in Österreich

Künstliche Intelligenz als Motor des Wandels

Künstliche Intelligenz entwickelt sich mit atemberaubender Geschwindigkeit – und ist längst im Alltag angekommen. Von Sprachassistenten über automatisierte E-Mails bis hin zu generativen KI-Tools wie ChatGPT erleben wir täglich, wie tiefgreifend KI unser Leben verändert. Von der Schule bis zur Chefetage wird klar: KI wird eine zentrale Rolle in der Arbeitswelt der Zukunft spielen. Umso entscheidender ist es, dass Mitarbeitende, Fachkräfte und Führungskräfte jene Kompetenzen aufbauen, die sie brauchen, um die Herausforderungen der digitalen Transformation souverän zu meistern. Hier braucht es KI Kompetenz- auch AI Literacy genannt.

Karin Schnedlitz

Content Managerin

Patrick Ratheiser

CEO & Founder

Visualisierung der AI Literacy Landscape 2025 mit Kursanbietern und Zielgruppen in Österreich

Orientierung durch die AI Literacy Landscape

Genau hier setzt die AI Literacy Landscape von AI Austria an: Sie bietet erstmals einen strukturierten Überblick über Organisationen, Bildungsanbieter, Hochschulen und Universitäten – öffentlich wie privat – die Aus- und Weiterbildungen im Bereich KI-Kompetenz anbieten. Fokus dabei war, eine erste Kategorisierung und Strukturierung vorzunehmen, um Orientierung zu geben und sichtbarer zu machen, wer aktuell welche Angebote schafft. Diese Struktur ist bewusst offen gestaltet: Sie darf und soll mit der Entwicklung des Bildungsmarktes wachsen und sich weiterentwickeln. Damit wird nicht nur ein systematisches Fundament gelegt, sondern eingeladen, auch zur aktiven Mitgestaltung beizutragen.

Warum AI Literacy jetzt zum Erfolgsfaktor wird

In einer Zeit, in der sich Technologien rasant entwickeln, ist AI Literacy kein „Nice-to-have“ mehr, sondern eine zentrale Zukunftskompetenz. Die Landscape setzt hier an – als Wegweiser und Startpunkt für alle, die sich weiterentwickeln wollen. Sie ist nicht nur Informationsquelle, sondern auch ein strategisches Instrument für Unternehmen, Bildungseinrichtungen und politische Entscheidungsträger.

Zielgruppe und Abdeckung

Fokus auf berufstätige Personen und Unternehmen

Die AI Literacy Landscape richtet sich in erster Linie an berufstätige Menschen und Unternehmen, die im Arbeitsalltag mit Künstlicher Intelligenz in Berührung kommen – oder dies künftig verstärkt tun werden.

Ob zur Optimierung von Geschäftsprozessen, zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder im täglichen Umgang mit KI-basierten Tools: Der Bedarf an anwendungsnaher und verständlicher Weiterbildung ist enorm. Gerade in Branchen mit hohem Innovationsdruck kann AI Literacy ein entscheidender Wettbewerbsfaktor sein.

 

Schüler:innen und Studierende in späteren Ausgaben

Schüler:innen und Studierende wurden in dieser ersten Edition bewusst noch nicht aktiv erfasst – in der Hoffnung, dass Schulen und Universitäten ihre relevanten Lehrveranstaltungen, Curricula und Initiativen selbst anmelden und damit Teil der nächsten Ausgabe werden. Die Einbindung dieser Zielgruppen ist für die Weiterentwicklung zentral, da sie das Fundament der zukünftigen Arbeitskräfte bilden.

Der Fokus liegt klar auf strukturierten, zielgerichteten Weiterbildungsformaten mit nachvollziehbarem Qualitätsanspruch.

Welche Angebote aufgenommen wurden

Erfasst wurden grundsätzlich alle Formate, die zur Stärkung von KI-Kompetenz beitragen – von Webinaren und Schulungen über Seminare bis hin zu Zertifizierungslehrgängen. Dabei lag der Fokus nicht nur auf den Anbietern selbst, sondern auch auf wichtigen Zusatzinformationen: Fachrichtung bzw. Spezialisierung, Zielgruppen-Level (Einsteiger:in bis Führungskraft), Format (online, Präsenz oder hybrid), Dauer und Kosten. Nicht berücksichtigt wurden dabei Ausbildungen oder Lerninhalte, die größtenteils kostenfrei über Social-Media-Kanäle oder Videoportale verfügbar sind – der Fokus liegt klar auf strukturierten, zielgerichteten Weiterbildungsformaten mit nachvollziehbarem Qualitätsanspruch. Ein weiteres wichtiges Kriterium war die Aktualität der Angebote – nur Kurse, die zum Zeitpunkt der Erhebung auch tatsächlich buchbar oder angekündigt waren, wurden berücksichtigt.

Strukturierte Vielfalt statt unüberschaubares Angebot

Das Ziel ist klar: Mit der AI Literacy Landscape wird erstmals sichtbar, wie vielfältig das KI-Weiterbildungsangebot in Österreich bereits ist – und gleichzeitig, wo noch Potenzial für Ausbau und Spezialisierung besteht. Sie ist damit nicht nur ein Werkzeug zur Sichtbarmachung, sondern auch ein Impulsgeber für neue Kooperationen und Formate.

Besonders erfreulich: Über 200 der 334 analysierten Kurse richten sich an Einsteiger:innen

Erste Einblicke: Zahlen, Highlights und Trends

Überblick über die erste Ausgabe

In der ersten Edition der AI Literacy Landscape wurden insgesamt 334 Kurse, Seminare und Weiterbildungsformate erhoben. Diese verteilen sich auf eine Vielzahl an Anbietern – von Hochschulen und Universitäten bis hin zu privaten oder teilöffentlichen Trägern im Bereich der Erwachsenenbildung. Die Datenerhebung fand über mehrere Wochen hinweg statt und wurde laufend validiert, um eine möglichst hohe Datenqualität zu gewährleisten.

Erkenntnisse aus der Analyse

  • 62,5 % der Angebote befassen sich mit praxisnahen Themen wie KI-Tools, Prompt Engineering, Management, Programmierung sowie allgemeinen Einsteigerkursen.
  • Die restlichen Formate adressieren spezifischere Einsatzbereiche wie Marketing, Human Resources oder Automatisierung.
  • Besonders erfreulich: Über 200 der 334 analysierten Kurse richten sich an Einsteiger:innen – das zeigt, dass ein niedrigschwelliger Zugang bereits gut abgedeckt ist.
  • Expertenschulungen sind aktuell noch seltener, aber vorhanden – sie finden sich vor allem in den Bereichen Data Science, Coding und dem technischen Setup von KI-Infrastrukturen.
  • 52,7 % der Angebote richten sich gezielt an Fachkräfte aus spezifischen Abteilungen.
  • Nur 21,3 % der Formate finden rein in Präsenz statt – der Großteil ist online oder hybrid verfügbar.
  • Auch finanziell ist der Einstieg oft machbar: 60,7 % der Angebote liegen unter 760 Euro und sind damit gut zugänglich für Einzelpersonen oder kleinere Unternehmen.
  • Höhere Preisniveaus betreffen meist Zertifizierungsprogramme, Management-Formate oder spezialisierte Expertentrainings im technischen Bereich.
  • Die durchschnittliche Dauer von Seminaren – etwa im Bereich Prompt Engineering – liegt bei 2 Stunden bis 3 Tagen.
  • Längere Formate sind meist mit höherer Komplexität oder Zertifizierungen verbunden.

Zwischenfazit: Der Markt wächst – aber braucht Struktur

Die Analyse zeigt ein wachsendes Interesse und ein zunehmendes Angebot – doch gleichzeitig ein fragmentiertes Bild ohne klare Orientierung. Die AI Literacy Landscape will genau hier ansetzen und Transparenz schaffen. Sie soll auch als Grundlage für strategische Entscheidungen dienen – sei es bei der Auswahl von Partnern, der Entwicklung eigener Angebote oder der Förderung von Talenten.

Diese Transparenz ermöglicht es Nutzer:innen, schnell das passende Format zu finden und Angebote objektiv zu vergleichen.

Methodik und Aufnahmekriterien

Wie wurde die Landscape erstellt?

Die Erstellung der AI Literacy Landscape basiert auf einer umfassenden Online-Recherche. Neben klassischen Suchmaschinen kamen auch KI-gestützte Tools zum Einsatz. Dabei stand nicht die bloße Erfassung im Fokus – sondern eine qualitative Auswertung und Überprüfung. Zusätzlich wurden Daten händisch validiert, um Dubletten zu vermeiden und die Vergleichbarkeit sicherzustellen.

Herausforderungen bei der Datenerhebung

Besonders bei privaten Anbietern fehlten häufig transparente Angaben zu Inhalten, Zielsetzungen und tatsächlichem Weiterbildungscharakter. Auch Preis- oder Formatangaben waren oft unvollständig. Deshalb war es umso wichtiger, eine Übersicht mit nachvollziehbaren Kriterien zu schaffen. Die Erstellung der Landscape war somit nicht nur ein technischer, sondern auch ein kuratorischer Prozess.

Kriterien für die Aufnahme

  • Künstliche Intelligenz muss im Zentrum des Angebots stehen
  • Die Ausbildung muss von qualifizierten Personen durchgeführt werden
  • Es braucht ein erkennbares Lernziel
  • Inhalte, Dauer, Format und Zielgruppe müssen transparent angegeben sein

Nur Angebote mit vollständig ausgefüllten Informationen – inklusive Kurzbeschreibung, Format, Zielgruppe, Dauer und Kosten – können berücksichtigt werden. Diese Transparenz ermöglicht es Nutzer:innen, schnell das passende Format zu finden und Angebote objektiv zu vergleichen.

Zwischenfazit: Qualität vor Quantität

Nicht jedes KI-Angebot ist automatisch relevant für die AI Literacy Landscape. Nur Angebote mit klar definiertem Weiterbildungscharakter, geprüfter Qualität und vollständigen Informationen finden Aufnahme – für mehr Klarheit und Vertrauen im Bildungsmarkt. Das schafft ein Fundament, auf dem sowohl Lernende als auch Anbieter langfristig aufbauen können.

Key Takeaways & Trends

Der Weiterbildungsmarkt rund um KI im Wandel

Die AI Literacy Landscape zeigt: Die Nachfrage nach fundierter Weiterbildung wächst rasant. Unternehmen wollen ihre Mitarbeitenden fit für die digitale Zukunft machen – und Einzelpersonen wollen verstehen, wie sie KI sinnvoll einsetzen. Gleichzeitig verändert sich auch die Art der Inhalte: Microlearning, adaptive Lernsysteme und praxisnahe Projekte gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Fragmentierung und fehlende Transparenz

Zugleich bleibt der Markt unübersichtlich. Viele Angebote – insbesondere aus dem offenen Web – konnten noch nicht aufgenommen werden. Doch genau diese sollen in kommenden Ausgaben verstärkt berücksichtigt werden, wenn sie den Qualitätskriterien entsprechen. Damit entsteht schrittweise ein umfassenderes Bild.

Fortbildungsangebote für Lehrer:innen könnten dabei ein entscheidender Hebel sein, um langfristig digitale Kompetenz zu fördern.

Zielgruppe und Abdeckung

Lehrer:innenfortbildung als Schlüsselfaktor

Besonders dynamisch zeigt sich derzeit der Bildungsbereich: Schüler:innen nutzen generative KI bereits spielerisch im Alltag – doch vielen Lehrkräften fehlt es an gezielter Fortbildung. Hier braucht es Programme, die genau auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind. Fortbildungsangebote für Lehrer:innen könnten dabei ein entscheidender Hebel sein, um langfristig digitale Kompetenz zu fördern.

Ausblick & Call-to-Action

Nächste Ausgabe und laufende Erweiterung

Die AI Literacy Landscape soll künftig jährlich erscheinen und so kontinuierlich den Fortschritt im Bereich der KI-Kompetenzbildung dokumentieren. Für 2025 ist bereits die nächste Ausgabe geplant – mit dem Ziel, noch mehr Anbieter sichtbar zu machen. Künftige Versionen sollen zudem neue Filterfunktionen, Themenschwerpunkte und Vergleichsoptionen enthalten.

Jetzt mitgestalten: Bildungsanbieter sind eingeladen

Alle Anbieter sind eingeladen, ihre Kurse, Seminare und Programme über die Website einzureichen. Auch das digitale Such- und Orientierungstool wird weiter ausgebaut, um Nutzer:innen eine gezielte Navigation zu ermöglichen. Je mehr Anbieter sich beteiligen, desto wertvoller wird die AI Literacy Landscape für alle Beteiligten.

Gemeinsam den Bildungsmarkt stärken

Die AI Literacy Landscape lebt von Beteiligung. Nur gemeinsam mit Bildungsinstitutionen, Unternehmen und dem öffentlichen Sektor lässt sich eine umfassende Übersicht schaffen – für mehr digitale Souveränität in Österreich. Kooperationen, Feedback und neue Impulse sind ausdrücklich erwünscht.

Warum AI Literacy alle betrifft

Unser Ziel ist klar: Die Landscape soll eine verlässliche Orientierungshilfe im Dschungel der KI-Weiterbildung bieten – und gleichzeitig den öffentlichen Diskurs über KI-Kompetenz und Bildung stärken. Denn nur wer versteht, kann gestalten. Und nur wer handelt, kann Zukunft bauen.

Nach oben scrollen